Buchtipps - advenature

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"Lesen schafft Räume in denen sich die Phantasie und Fähigkeit zu träumen entfalten können"


Für den einen ist es Zeitvertreib auf dem täglichen Weg zur Arbeit, für den anderen ein Augenblick der Muße und für manche macht es schlicht das Warten auf die Zahnarztbehandlung erträglicher. Anlässe und Dinge zu Lesen gibt es vielerlei - doch verbinden tut (fast) alle das eine: Sich dem Gelesenen öffnen, heißt offen sein für Neues (vielleicht Unbekanntes) abseits von dem Hier und Jetzt.

Dass diese Art von "Zeitvertreib" viel mehr sein kann, entdeckte ich Stück für Stück, und Seite für Seite dank mancher Bücher. Sie haben mich auf den Geschmack kommen lassen, sich nicht nur die Zeit mit ihnen zu vertreiben sondern sich auch welche für sie zu nehmen. Eine kleine Handvoll derer seien hier vorgestellt, schlicht als Tipp und "Appetithäppchen".

Der Herr der Ringe (John R. R. Tolkien)

Es mag ebenso viele Deutungen dieser einzigartigen Saga geben wie es unterschiedliche Ausgaben dieser gibt - nichts desto trotz ist und bleibt sie  eine Geschichte die vieles zugleich ist: faszinierend und unglaublich ohne dadurch unglaubwürdig zu sein; fesselnd, dass man es gar nicht mehr aus der Hand legen mag; berührend, durch eine Dichte und Nähe die einen mitnimmt in die Schicksale der Charaktere und so zeitlos, dass es zu keiner Jahreszeit Gefahr läuft Staub anzusetzen. Das Schicksal des Ringes und derer mit ihm Verwobenen dürfte seit der Verfilmung mittlerweile bekannt sein, doch wer über den Gang ins Kino den zum Buchladen versäumt, mag das "i" zwar  kennen, hat aber das "Tüpfelchen" nicht kennen gelernt.

Das Lächeln der Fortuna (Rebecca Gablé)

England im 14. Jahrhundert - Das Lächeln der Fortuna entfaltet vor den Augen und Sinnen des Lesers das Schicksal des jungen Robin of Waringham, dessen Vater als Hochverräter angeklagt einem Komplott zum Opfer fällt. Der nun auf sich selbst gestellte und besitzlose junge Mann gerät auf seiner Suche nach der Wahrheit in die Räder von Intrige und Macht.  Es ist herrlich festzustellen wie viel mitreißende Lebendigkeit sich zwischen den Zeilen von Historie und Fiktion entfalten kann.

Das zweite Königreich (Rebecca Gablé)

Nach dem Ersten konnte das ich das zweite Buch von ihr schlichtweg nicht im Laden lassen ... .Caedmon von Helmsby, durch einen Überfall dänischer Piraten verkrüppelt, gerät als abgeschobener Sohn in die politischen Wirrungen Englands des 11. Jahrhunderts. Laue Sommerabende oder kerzenbeschienene Wintertage sind bestens geeignet um sich von dem scheinbar dahinfließenden Schicksal der Charaktere mitreißen zu lassen.

Der König der purpurnen Stadt (Rebecca Gablé)

Alle guten Dinge sind und bleiben drei* - London im Jahre 1330. Jonah Durham, werdender Kaufmann und Ritter in einer aufstrebenden und pulsierenden Stadt, findet sich zwischen dem Wohlwollen der Königin, einer Bürgerstochter und einer Hure wieder. Doch sehr bald erfährt er das Aufstieg und Erfolg unweigerlich Intrigen und gefährliche Feinde mit sich bringen.

Ikufar - Sohn der Wüste (David Ball)

Moussa de Vries wird als Sohn einer stolzen Tuareg und eines adeligen französischen Abenteurers geboren. Die Spannung zwischen diesen beiden Kulturen, die unterschiedlicher und feindseliger nicht sein können, zwingen ihn letztlich zu einer Entscheidung auf der Suche nach seiner Identität.

Eine wunderbare Mischung aus Feinfühligkeit und Spannung, die den Leser nicht nur in eine andere Zeit entführt, sondern ihn auch zu einem Teil der Geschichte werden lässt (frei nach DSF: "mittendrin statt nur dabei".

Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses (Dee Brown)

Ein Buch das den Deckmantel der so oft glorifizierten Eroberung des wilden Westens durch den weißen Mann nicht nur anhebt, sondern zerreißen lässt. Die Geschichte der amerikanischen Urbevölkerung in ihrem Kampf gegen Bevormundung, systematische Ausrottung und Tod. Ein Buch das den patriotischen, selbstgefälligen und egoistischen Feldzug einer militärisch weit überlegenen Invasion durchleuchtet, die über die Kultur und Rechte eines ganzen Volkes hinweg rollt. Wer meint "Stupid white man" müsse ein Amerikaner gelesen haben, sollte dieses Buch als Standartlektüre in amerikanischen Schulen fordern.

Tuarek (Alberto Vàzquez-Figueroa)

Gacel Sayah ist als Tuareg, der Söhne des Windes, einer der letzten Herren der westlichen Sahara. Verwurzelt in den Traditionen und Bräuchen dieses stolzen Volkes gerät er in die Maschinerie des westlichen Fortschrittglaubens als in seinem Lager das heiligste Gebot der Tuareg, die Gastfreundschaft, gebrochen wird.

Vàzquez-Figueroa lässt den Kampf einer Kultur greifbare Konturen annehmen, sich gegen Infiltration und aufgezwungene Anpassung zu wehren, mit der das vermeintliche "Rad der Zeit" über Menschen hinwegrollt, ohne sie in ihrer Einzigartigkeit und Geschichte zu würdigen. Ein Buch das gelesen sein will, wenn man weiß, dass ein Blick nach vorn nicht das ausblenden darf, was aus Vergangenem sich zu lernen lohnt.

Der Unberührbare (John Banville)

Der Rückblick eines Mannes der als Spion in die Ereignisse des 20. Jahrhunderts verstrickt war. Auf verspielte und filigrane Art und Weise durchleuchtet er dabei sein Leben, teils suchend teils schildernd das Verwirrspiel seiner Existenz sowohl entflechtet wie auch neu inszeniert. Es erfordert die Bereitschaft des Lesers sich auf das Verwirrspiel einzulassen, die Perspektiven zu wechseln und entlohnt dabei mit seinem erfrischenden famosen Stil und einer Spannung, die sich nicht in den Vordergrund drängt sondern wie ein Spion diskret aber stets präsent ist.

 

Harfe und Schwert( John Banville)

Irland ist seit jeher ein Land der Geschichten und Mythen. Daher kommt es für den 8 jährigen Ronan zwar nicht gänzlich überaschend aber unverhofft, dass eines Abends ein Geschichtenerzähler an der Tür ihres Häuschens klopft, um sich für eine Unterkunft, Verpflegung und einen Platz am Kamin mit dem Erzählen alter Geschichten zu revanchieren. Ein Abend, der zwischen Ronan und dem alten Mann einen feinen Faden knüpft, der ihn und das Leben seiner Familie für immer verändern wird. Das Wechseln der Erzählers zwischen Ronans Gegenwart im frühen 20. Jahrhundert, und denErzählungen des alten Wanderers lassen den Leser innehalten, zuhören und gespannt auf das folgende hoffen. Die Geschichten des Alten sind Tore in das Irland vor unserer Zeit, die ihren Platz haben sollten in der EInleitung jedes guten Irland-Reiseführers. Ich wünsche mir seit dem noch mehr nach wieder nach Irland zu kommen, und werde diese Insel dann wahrscheinlich mit noch anderen Augen sehen als vor diesem Buch.

 
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